1. Was ist das Forum?
Das Forum für Wohnungsbau, Städtebau und Baukultur ist ein gemeinnütziger Verein, der setzt sich aktiv für die Förderung und Stärkung einer qualitätsorientierten, zukunftsweisenden und nachhaltigen Entwicklung von Wohnungs- und Städtebau, wie auch für die Pflege und Unterstützung der Baukultur in Mecklenburg Vorpommern einsetzt.
Mit diesem Ziel haben sich Fachkundige, Fachplaner, Berufsverbände und -vereinigungen, sowie Institutionen, die vor allem in der baulichen und räumlichen Planung tätig sind, in diesem Forum zusammengeschlossen, um sich für die Gestaltung und qualitative Weiterentwicklung des Wohnungs- und Städtebaus einzusetzen und die breite Verankerung baukultureller Inhalte und Themen im Land weiterzutragen.
2. Wen wollen wir erreichen?
Das Forum möchte den Städte Gemeinden, Landesministerien, Landesinstitutionen und Wohnungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern bei den verschiedenen städtebaulichen, wohnungswirtschaftlichen, orts- und stadtentwicklungspolitischen Entwicklungsfragen und Vorhaben beratend, kompetent und verlässlich zur Seite zu stehen.
Ebenso sind Vertreterinnen und Vertreter der Kommunal- und Landespolitik wie auch die Bürger und Medien des Landes Adressaten des Forums, um gemeinsam aktuelle Themen, Entwicklungen und Vorhaben des Wohnungs- und Städtebaus, der Bau- oder Planungskultur aufzugreifen und diese in unterschiedlichen Formaten, das heißt u.a. in geeigneten Foren und Veranstaltungen zu behandeln oder zu thematisieren.
3. Was ist unser Selbstverständnis?
Das Forum versteht sich als beratender Partner und Ideengeber zur Unterstützung der Akteure der öffentlichen und privaten Planung und des Baugeschehens. Wir möchten uns für mehr Qualität im Wohnungs- und Städtebau engagieren. Wir stehen für ein Mehr an neuen und innovativen Wegen, Projekten und Verfahren im Wohnungs- und Städtebau. Wir streben ein Mehr an bürgernaher Kommunikation in Planungsprozessen an. Wir engagieren uns ebenso für eine stärkere Anerkennung von guter und zusammenhängender städtebaulicher und hochbaulicher Planung wie für eine anspruchsvollere, nachhaltigere und partizipativere Planungskultur. Wir möchten das planerische Denken in Alternativen und Varianten sowie von innovativen Lösungsstrategien befördern.
4. Warum das Engagement für Mecklenburg-Vorpommern?
Die räumliche und bauliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern vollzieht sich sehr unterschiedlich, teilweise auch gegensätzlich. Die konträren Ausgangslagen in den Städten, Gemeinden und Regionen sind jedoch im Zusammenhang auch als Chance und Synergie zu betrachten.
Die auftauchenden Handlungsfelder stellen dabei kein Alleinstellungsmerkmal von Mecklenburg-Vorpommern dar, sondern lassen sich auch auf andere Regionen übertragen. Jedoch bietet Mecklenburg-Vorpommern die idealen „Laborbedingungen“ aufgrund des Zusammentreffens bekannter und bundesweit relevanter Konfliktfelder. Hinzu kommt, dass sich das Land außerhalb des fachlichen und politischen Fokus befindet und damit ein großes Entwicklungspotential bietet.
5. Welche Inhalte sind uns wichtig?
Die inhaltliche Richtschnur und Ausrichtung des Forums und seines Wirkens bezieht sich primär auf den verantwortlichen Umgang mit dem Raum und der Fläche als begrenzte natürliche Ressource, die auf der einen Seite einer wachsenden Nachfrage nach Bauland/Wohnraum und auf der anderen Seite einem wachsenden Entwicklungsdruck ausgesetzt ist.
Gleichzeitig stehen Räume, Siedlungen und Orte im Fokus, die von Negativentwicklung aufgrund mangelnder Nachfrage, fehlender Entwicklungsdynamik oder auch von verloren gegangenem Interesse betroffen sind und deren Ressourcen und Potenziale ebenfalls im Sinne einer Nachhaltigkeit neue Impulse oder Herangehensweisen bedürfen.
Das Leitbild des Forums orientiert sich insgesamt an einem sozial orientierten und zukunftsfähig ausgerichteten Entwicklungsansatz, der auf eine Ausgewogenheit gleichwertiger Lebensqualitäten in Stadt und Land ausgerichtet ist, der das Wohlergehen und die Freiheit des Einzelnen ebenso berücksichtigt, wie auch die sozialräumlichen Anforderungen und Bedürfnisse der städtischen und dörflichen Gemeinschaft. Insofern bildet die sozialorientierte Stadt- und Ortsentwicklung mit dem Planungsansatz der integrierten Quartiersbildung einen Kernbestandteil unseres Selbstverständnisses.
Hochbauliche wie räumliche Planung braucht fachübergreifende Teamarbeit, die unterschiedliche Fähigkeiten auf verschiedenen inhaltlichen und maßstäblichen Ebenen in kurz- bis langfristigen Prozessen verbindet.
Der Klimaschutz ist bei einer nachhaltigen Projektentwicklung ein wesentlicher Faktor. Energieeffizienz, Ressourcenschutz und die Nutzung von regenerativen Energien sind ein wichtiger Beitrag in Verbindung mit den Klimaschutzzielen der Bundesregierung. Gleichfalls können die Betriebskosten für Kommunen beziehungsweise ganzer Quartiere reduziert werden und zeitgleich durch dezentrale Lösungen die regionale Wertschöpfung initiiert werden.
Es geht um das Identifizieren von Faktoren und Ursachen, um die Beeinflussung und Veränderung von Negativentwicklungen, um das Aufzeigen von Entwicklungspotentialen und Entwicklungsvarianten sowie um das Finden und gegebenenfalls Schärfen des richtigen verfahrensbezogenen und planungsrechtlichen Instrumenteneinsatzes. Hierdurch werden Planungskultur und Prozessqualität verbessert.
Eine erforderliche Konzentration auf übergeordnete, regionale oder lokale Themen bei ehrgeizigen Zielen darf nicht zulasten der städtebaulichen Qualität gehen und austauschbaren, minimalistischen Gestaltungsansprüchen Vorschub leisten. Trotz der vielfach großen zeitlichen Dringlichkeit bedarf es guter und partizipativer Planungsprozesse – sogar auch gerade deshalb, weil häufig eine gute und frühgeschaltete „Planungsphase Null“ den späteren Realisierungsprozess erleichtert und in der Regel zu besseren, schneller und auch kostengünstigen Ergebnissen führt.
6. Welche Themen wollen wir angehen?
- Planung und Umsetzung von kostengünstigem und gleichfalls städtebaulich attraktivem Wohnungsneubau
- Ermöglichen eines vielfältigen Wohnangebotes für alle Einkommensschichten, insbesondere in innerörtlichen Lagen
- Stärkung und Entwicklung lebendiger und nutzungsgemischter Quartiere,
- Schaffung von mehr Lebensqualität durch attraktive und nutzungsgerechte Gestaltung von öffentlichen Räumen, Plätzen und Freiräume
- Aufrechterhaltung und Stärkung sozialer und versorgungsbezogener Infrastrukturen auch und speziell in dezentralen Lagen,
- Intensivierung von Integrationsaufgaben in Stadt und Land,
- Reaktivierung von Brachflächen oder Wiederbelebung von Gebäudeleerständen,
- umweltgerechte, nachhaltige und klimaangepasste Ortsentwicklung,
- Weiterbildung der Akteure des Baugeschehens in Richtung Baukultur und Nachhaltigkeit
- Initiierung eines wissenschaftlich, fachlichen Diskurses zu Wohnungsbau und Städtebau und Baukultur im urbanen und ländlichen Umfeld
- Welche Wohnformen tragen in die Zukunft? Wie entwickeln sich Wohnstrukturen unter den Aspekten demografische Entwicklung und Veränderung von Haushaltsstrukturen?
- Wie können neue wohnungs- und städtebauliche Projekte und Wege zu neuen Entwicklungsimpulsen in innerstädtischen und auch dezentralen Standorten beitragen?
- Wie kann eine tragfähige Entwicklung der ländlicheren Regionen aussehen? - Stichworte: Leerstand/ Umnutzung/ alternative Wohnformen
- Wie kann einer neuen Zersiedlung entgegengewirkt werden?
7. Was sind unsere Ziele?
Ziel ist es, das Forum für Wohnungs- und Städtebau und Baukultur zu einer etablierten, verlässlichen und in allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns wirkenden Fachinstitution zu entwickeln.
Wir werden vor diesem Hintergrund verstärkt als kompetente Partner und Berater den Städten und Gemeinden, den Kommunal- und Landespolitikern und der Allgemeinheit in Stadt und Land Mecklenburg-Vorpommerns für aktuelle Entwicklungsfragen und -aufgaben ebenso zur Verfügung stehen als auch für deren anstehende Zukunftsfragen.
Wir setzen uns unabhängig und selbstständig für Themen, Projekte und Zukunftsfragen des Wohnungs- und Städtebaus ein, um ein Mehr an Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern zu initiieren.
Das Forum wird zu aktuellen Themen und Fragen Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen durchführen. Wir werden Stellungnahmen schreiben, Pressearbeit wahrnehmen, Podiumsdiskussionen durchführen, Bildungsarbeit u.a. auch an Schulen leisten sowie Planungswerkstätten und Fachforen veranstalten.
Darüber hinaus werden wir innerhalb des Vereins auf das vorhandene und hier gebündelte Fachwissen unterschiedlicher Planungsprofessionen zurückgreifen können, um für Mitglieder und Interessierte Fortbildungen durch Fachseminare, Informationsveranstaltungen und Workshops anzubieten.
Wir werden die interessierte Öffentlichkeit für neue Themen und Aufgaben des qualitativen, ortsbildstärkenden und -gestaltenden Wohnungs- und Städtebau gewinnen. Wir werden Bürger befähigen, sich im Kontext von größeren oder quartiersbezogenen Wohnungs- und Städtebauprojekten inhaltlich wie konstruktiv einzubringen. Wir werden inhaltliche Denkanstöße durch Information und Vermittlung von neuen, innovativen Projekten und Maßnahmen liefern – im Sinne von Kompetenz stärken, Zusammenarbeit schaffen und voneinander lernen.